Regionalität gibt sich die Hand

Heimathandel.de zu Gast bei KIVI.one

An den 13. Juli 2016 erinnern wir uns ganz gerne. Wir hatten die Westfälische Rundschau zu Gast und durften unser Unternehmen und unsere Geschäftsidee vorstellen. Das sollte nicht unbeobachtet bleiben. Ebenfalls auf uns aufmerksam wurde dadurch Nils Widal, Geschäftsführer von Heimathandel.de und damit der Begründer einer Plattform für Unternehmen zur Stärkung der lokalen Präsenz. Vereint mit unserer Software KIVI werden wir dem regionalen Einzelhandel zukünftig eine Basis zur perfekten Außendarstellung und Kommunikation bieten. Aber wieso lange um den heißen Brei herum reden? Lassen wir den Gründer doch selber einmal zu Wort kommen.

KIVI.one Feverstraße 52 58285 Gevelsberg
Marco mit Heimathandel.de Gründer Nils Widal

Hi Nils. Schön, dass Du Dir die Zeit für uns genommen hast. Erzähl doch einfach mal, wer Du bist.

Klar, gerne. Ich heiße Nils Widal, bin Softwareentwickler, habe in Dortmund praktische Informatik studiert und lebe seit 30 Jahren, mit Pausen, in Gevelsberg. Meine schönste Pause hierbei war Ende 2013, als ich in Dublin studieren und sogar bei Microsoft reinschnuppern durfte.

Mittlerweile hat es mich aber wieder zu meiner Heimat hingezogen und ich habe im Mai 2016 die Heimathandel GmbH gegründet.

Wo Du es ansprichst: Heimathandel – was ist das genau?

Heimathandel.de ist eine Webplattform, um regionale Produktanbieter lokal besser zu positionieren. Anbieter können Ihr eigenes Ladenlokal auf unserer Plattform vorstellen, auf Angebote und Veranstaltungen aufmerksam machen und ihre Präsenz im Internet stärken. Anhand unserer Panorama Tour wird es Besuchern ermöglicht, sich virtuell in den Geschäften zu bewegen und sich über deren Produkte und Dienstleistungen zu informieren.

Anbieter, die unsere Plattform nutzen, lernen ebenfalls, mit dem Internet besser umzugehen – ganz einfach über die eigene Präsenzseite. Wir ermöglichen unseren Händlern somit, sich dem technischen Medium zu nähern und sich gleichzeitig online besser zu positionieren.

Ziel von Heimathandel.de ist nicht der Vertrieb der angebotenen Artikel und Dienstleistungen über das Internet, sondern dient vielmehr einer Einladung gegenüber Kunden, das eigene Ladenlokal aufzusuchen. Jeder Einzelhändler ist eine eigene, alteingesessene Persönlichkeit, die es Wert ist, kennenzulernen. Wir wollen mit Heimathandel genau die Werte hervorheben, die über das Internet nicht zu beziehen sind – dazu zählen insbesondere eigene Marken und die Expertise eines jeden Händlers.

Als Team betreuen wir jeden Anbieter vor Ort und bieten ebenfalls technische Unterstützung bei der Umsetzung der eigenen Darstellung im Internet über unser Portal. Nicht zuletzt zählen wir auch die moralische Unterstützung zu unseren Werten hinzu, die wir jedem Händler bieten – nicht jeder traut sich einen eigenen Internetauftritt auf Anhieb zu. Und das Beste daran ist – eine eigene Homepage ist gar nicht notwendig – darum kümmern wir uns. Durch Heimathandel wird jedes lokale Unternehmen gefunden, ohne eine eigene Webpräsenz zu unterhalten.

Der Zusammenhalt des Einzelhandels liegt uns hierbei sehr am Herzen. Über unsere Plattform sollen sich Händler untereinander vernetzen und weiter empfehlen.

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Heimathandel.de

Hut ab, das finde ich eine wirklich ausgezeichnete Idee! Darauf muss man erstmal kommen. Apropos: Wie kamst Du denn auf die Idee zu Heimathandel?

Zu der Idee Heimathandel gab es sozusagen zwei unterschiedliche Ereignisse, die mich beide allerdings auf diesen Einfall gebracht haben.

Meine Freundin wurde Anfang 2016 als Veranstalterin einer Hochzeitsmesse engagiert und ich unterstützte sie tatkräftig dabei. Wie es der Zufall so wollte, waren ebenfalls viele Einzelhändler vor Ort und natürlich kam man vielerlei ins Gespräch. Ich wurde jedoch schnell als Nicht-Hochzeitsmessenveranstalter enttarnt und erklärte daraufhin, dass ich nicht nur im IT Bereich tätig war, sondern darüberhinaus auch die Homepage für die Messe erstellt hatte. Die kam sehr gut an, ich erhielt positives Feedback und wurde gleich daraufhin mehrfach gefragt, ob ich mir vorstellen könne, auch für die vor Ort anwesenden Einzelhändler eine eigene Seite zu erstellen. Klar – das ging natürlich. Allerdings verdeutlichte ich auch, dass eine zeitgemäße Homepage nicht nur kostspielig sei, sondern ebenso pflegeintensiv hinsichtlich Updates und neuen Inhalten. Also musste eine andere Lösung her, die sowohl eine eigene Webpräsenz bietet als auch eine einfache Bedienung und Pflege beinhaltet.

Des Weiteren brachte mich mein Vater auf die Idee. Auch er ist Einzelhändler und hatte selber mit seinem Auftritt im Web zu kämpfen. Obwohl ich im Thema bin, hatte er wenig Lust darauf, sich von mir schulen zu lassen, um sich daraufhin um seinen eigenen Auftritt zu kümmern. Nicht selten war auch das Kundenfeedback „ich würde regional einkaufen, wenn es nicht so umständlich wäre – woher soll ich wissen, ob ich lokal finde, was ich suche, bevor ich mich auf den Weg gemacht habe?“ Mir war klar – Es ist eine Plattform von Nöten, auf der Kunden lokal angebotene Produkte und Dienstleistungen gezielt finden können.

Das erste Konzept entwickelte ich dann auf dem IMWe. Ich habe dort an einem Graphics Workshop teilgenommen und die erste Version von Heimathandel gezeichnet. Diese Version entwickelte ich in den folgenden Wochen weiter und baute die Idee aus.

Letzenendes war ich an einem Punkt angelangt, an dem ich wirklich wissen wollte, wie gut meine Idee dem lokalen Einzelhandel gefallen würde. Ich erlegte mir also eine kleine Machbarkeitsstudie auf und setzte mir als Ziel, innerhalb von 3 Wochen nicht nur 30 Anbieter von meiner Idee zu begeistern, sondern diese direkt um einen entsprechenden Investitionsbetrag für die Realisierung zu bitten. Dieser Betrag sollte gleichzeitig als Jahresbeitrag für eine vollwertige Mitgliedschaft für Heimathandel dienen und mir somit meinen ersten eigenen Kundenstamm sichern. Sollte ich dieses Ziel erreichen, dann würde ich mich voll und ganz auf Heimathandel konzentrieren.

Mittlerweile haben wir Oktober und mein nächstes Ziel von 100 Einzelhändlern bis November wird auch bald erreicht. Hat also gut geklappt.

Da wünschen wir Dir natürlich viel Erfolg bei! Die Aussichten sind ja mehr als vielversprechend, dass Du auch diesen Meilenstein erreichen wirst. Was mir an der Stelle gerade einfällt: Gibt es für das Konzept von Heimathandel eigentlich Vorbilder aus anderen Städten oder Ländern?

Vorbilder – ja. Konzepte wie das von Heimathandel – nein. Portale, die die eigene Stadt vorstellen und präsentieren und das eigene Potenzial aufzeigen, die gibt es zu Hauf. Und genau das ist der erste Ansatzpunkt – die eigene Stadt.

Die Portale, die sich regional engagieren machen exakt an der eigenen Stadtgrenze halt und blicken nicht über den Tellerrand hinaus, den man als Besucher einer solchen Webseite aber auch kennenlernen möchte. Wenn ich am Randgebiet einer Stadt lebe, dann interessieren mich ebenso die Ereignisse der Nachbarstädte, vor allem, wenn ich es zum Zentrum der Nachbarstadt näher habe, als zum Zentrum der Stadt, in der ich lebe. Darüberhinaus erhalte ich keinerlei Informationen, die ich als Käufer und Unterstützer des Einzelhandels einer Stadt oder Kommune erfahren möchte.

Genau diese Grenzen wollen wir aufbrechen und nicht nur Städte oder Kommunen, sondern ganze Regionen präsentieren und Besuchern schmackhaft machen. Ich wohne zwar in einer Stadt, beheimatet bin ich jedoch in einer Region mit vielen Städten und Kommunen. Nicht umsonst heißen wir Heimathandel und nicht Städtehandel ;).

Abgerundet wird das Ganze noch durch unsere einzigartige und intelligente 360° Panorama Tour, die jedem Händler zur Verfügung steht. Webbesucher eines Händlers sehen keine statischen Fotos des Ladenlokals, wie es derzeit bei Google my Business beispielsweise der Fall ist, sondern können einen virtuellen Rundgang durch die gesamten Geschäftsräume erleben. Mit eingepflegt in den Rundgang werden „Points of Interests“, also hervorgehobene Punkte, die frei anklickbar sind und mir weitere Informationen hinsichtlich der Produkte und Dienstleistungen bieten .

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Ausschnit der 360° Panorama View

Also eine wirklich sinnvolle und innovative Neuerung am Markt, um den lokalen Einzelhandel digital zu unterstützen. Da frag ich mich jetzt allerdings folgendes: Du bist Informatiker und somit voll in Deinem Element und weißt natürlich auch mit dem Medium Internet umzugehen. Doch wie sieht es mit Euren Einzelhändlern und Dienstleistern aus? Springt auch da der Funke unmittelbar über? Sind Eure Kunden sofort Feuer und Flamme?

Was unsere Einzelhändler natürlich wie ihre Westentasche kennen, das ist der Umgang mit Kunden und Interessenten vor Ort. Jemand betritt das Ladenlokal, er wird bedient und beraten und im besten Fall kauft er ein Produkt oder nimmt eine Dienstleistung in Anspruch. So war es schon immer – und plötzlich tritt das Medium „Internet“ in Erscheinung. Folglich stehen viele Händler und Dienstleister, die ihre eigene Branche natürlich aus dem Effeff kennen, einer derartigen Neuerung eher verhalten gegenüber. Wozu etwas ändern oder anpassen, was sich seit Bestehen bewährt hat?

Wenn jedoch die Möglichkeit gegeben wird, dass wir Heimathandel in einem persönlichen Gespräch näher bringen dürfen, so wird in 90% aller Fälle Begeisterung erzeugt. Wir erklären, was möglich ist, wie es funktioniert, welche immensen Vorteile damit verbunden sind und wie mehr Kunden erreicht werden können. Und das Wichtigste – zukünftig wird der Händler auch online präsent sein. In Zeiten von Internet-Suchmaschinen – unabdingbar.

Das Wichtigste für den einzelnen Händler stellt hierbei die genannte Onlinepräsenz ohne den damit verbundenen Aufwand und ohne eigene Kenntnis über IT erlernen zu müssen dar. Diese Kenntnis bringen wir bereits mit und sie wird durch Heimathandel hervorragend abgebildet. Parallel zur Funktionsweise des Einzelhandels bauen auch wir Vertrauen durch kontinuierliche Betreuung und Zuverlässigkeit auf. Wir bieten nicht einfach nur an – wir informieren, beraten und sprechen Empfehlungen aus. Das alles passiert direkt vor Ort – Ganz genau so, wie bei unseren eigenen Anbietern.

Tatsächlich belegt sogar eine Studie des Instituts für Handelsforschung in Köln, dass sich Leute im Internet zwar gerne informieren, letztendlich aber den Einzelhandel aufsuchen, um das ausgewählte Produkt lokal zu kaufen.

Ein Blick auf Eure Homepage verrät mir, Ihr seid im Ennepe-Ruhr Kreis mit den Kommunen Gevelsberg, Ennepetal und Schwelm gestartet. Was habt Ihr denn für das Jahr 2017 geplant?

Die Antwort auf diese Frage lautet natürlich „Wachstum“. Der Ennepe-Ruhr Kreis wurde anfänglich ausgewählt, weil ich selber aus der Region komme und mich daher im Umfeld bestens auskenne. Wir möchten weitere Regionen dazugewinnen, wobei der Fokus stets im kommunalen Bereich von Klein- und MIttelstädten bestehen bleiben soll. Unsere Planung greift hingegen bis in das Jahr 2019 und wir sind auf verschiedene Wachstumszenarien vorbereitet.

Eine konservative Vorstellung wäre die Erschließung gesamt NRWs inklusive einem weiteren Bundesland. Realistisch wäre sogar eine Verbreitung im gesamten Bundesgebiet. Unser ambitioniertes Modell sieht sogar eine Verbreitung über die Landsgrenzen hinaus vor, so dass wir auch die Österreichischen Einzelhändler von unserem Konzept profitieren lassen wollen.

Die zuletzt genannte Vorgehensweise ist allerdings abhängig von weiteren Investoren und Fördermitteln. Schließlich soll unser Konzept beibehalten werden. Mehr Wachstum bedeutet mehr Personal, mehr Personal bedeutet erhöhte Investitionen.

Der erste Schritt muss bekanntlich ja immer gemacht werden. Wie habt Ihr angefangen, auf Euch aufmerksam zu machen und wie gewinnt Ihr weitere Anbieter hinzu?

Für unser Konzept – der Klassiker. Wir haben Einzelhändler vor Ort besucht und Heimathandel vorgestellt. Auch der Einzelhandel ist untereinander vernetzt. Und so kam es, dass mancher Ansprechpartner nicht nur Inhaber seines Geschäftes, sondern ebenso Mitglied des Stadtmarketings ist. Unsere Idee wurde weitergetragen und wir wurden zu Gremien und Sitzungen eingeladen, um Heimathandel innerhalb einer Interessengemeinschaft vorstellen zu dürfen. So konnten wir mit einer Präsentation direkt mehrere Interessenten auf einmal begeistern.

Natürlich kommt uns auch zu Gute, dass wir mittlerweile einen gewissen Bekanntheitsgrad in den entsprechenden Kommunen erlangt haben und wir selber auf Heimathandel angesprochen werden.

Du sagtest bereits, dass Euer Fokus stets auf Klein- und Mittelstädten bestehen bleiben soll. Wie wollt Ihr das Auftreten lokal ansässiger Unternehmen aus solchen Kommunen und Regionen nachhaltig verändern?

Den Leitgedanken, den wir hegen, lautet, Städte und Einzelhändler sollen neue Perspektiven jenseits der eigenen Stätdegrenzen gewinnen. Es entsteht eine Win-Win Situation. Der Vorteil für den Handel liegt klar auf der Hand. Wenn Käufer nicht nur aus der eigenen Stadt, sondern aus der gesamten Region kommen, dann wird der Kundenkreis deutlich erhöht. Mehr Kunden für den Handel bedeutet mehr Umsatz. Ein erhöhter Umsatz bedeutet wiederum eine Belebung der Wirtschaft – und davon profitiert letztendlich auch die eigene Stadt.

Ebenso möchten wir das Bild kleinerer Städte mit Einkaufsstraßen und -passagen gegenüber Großstädten mit ganzen Einkaufszentren attraktiver gestalten. Es lohnt sich durchaus, in kleinere Städte zu fahren um manchen Schatz in Boutiquen zu entdecken, den große Ketten nicht bieten.

Der lokale Einzelhandel steht ja in starker Konkurrenz zum Medium Internet und den dazugehörigen Onlineanbietern. Wie wollt Ihr mit Heimathandel.de dem Trend „Alles-online-bestellen“ entgegen wirken?

Der aktuelle Stand Einzelhandel gegen Internet ist exakt der Hebel, an dem wir ansetzen möchten. Derzeit wird viel über das Internet bestellt, bleiben soll das allerdings nicht.

Die Aussage von Oliver Samwer, einem der Rocket Internet Gründer, lautete, dass es bereits 2015 80% der lokalen Geschäfte aufgrund des Online-Kaufs nicht mehr geben wird. Eine Gegenaussage hierzu lautet wiederum, dass im Jahr 2020 90% der reinen Online-Shops nicht mehr existieren werden. Der Grund: Leute wollen einfach einen kompetenten Ansprechpartner haben. Vor Ort werde ich beraten, ich erhalte Antworten auf Garantiefragen, ich kann Sachen direkt anprobieren, ich kann nach anderen Größen und Mustern fragen. Online fehlt diese Fachkompetenz und man muss sich mit AGBs und FAQs begnügen, die bei weitem aber nicht alle Fragen abzudecken wissen. Ein weiteres Plus: Ich bin vor Ort einfach schneller. Selbst wenn ich online das Angebot einer Ein-Tageslieferung wahrnehme, so erhalte ich mein Produkt erst am nächsten Tag und nicht sofort.

Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass ein Onlineangebot durchaus günstiger sein mag, allerdings ergeben sich bei Nichtgefallen auch die Folgeprobleme. Wenn ich ein Produkt Retour sende, dann muss ich es wieder einpacken, ich muss zur Post, es ergeben sich im schlechtesten Fall weitere Gebühren, ich muss auf die Rückerstattung oder das Ersatzprodukt erneut warten und so weiter – und am Ende habe ich vielleicht gar nicht gespart, sondern noch drauf gezahlt.

Wir heben das besondere Produkt hervor, das durch die besondere Persönlichkeit vermittelt wird.

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Ladenlokal + Web = Heimathandel.de

Dann werdet Ihr zukünftig ja in aller Einzelhändlers Munde sein. Herzlichen Dank für Deine Zeit, Nils und danke für deine Antworten. Wir wünschen Euch weiterhin viel Erfolg und alles Gute.

„Think global – act local“. Herzlichen Dank auch von meiner Seite.

Vitamin B – Für Vitalität, Nerven und Kontakte

Einladungen, die man gerne annimmt

„Einen schönen guten Morgen meine Damen und Herren und herzlichen Dank für die Einladung zum Frühstück. Das ist Frau Jacqueline Onnebrink, das ist Herr Daniel Bröking, mein Name ist Marco Radeck und wir sind das IT Unternehmen KIVI.one“. Richtig, es wurde mal wieder gepitcht. Wir waren am gestrigen Mittwoch zu Gast beim allwöchtenlichen Businessfrühstück des BNI (Business Network International) in der Gastronomie Overkamp in Dortmund. Und nicht nur das – am 12.09. hatten wir die Einladung der Networker NRW zum CominTalk in Essen angenommen.

Wollten wir nur eben sagen, das wars für diese Woche wieder mal.

Quatsch! Natürlich nicht – einfach weiterlesen.

Der frühe Vogel macht den Pitch

5 Uhr morgens aufstehen. Eine etwas unchristliche Zeit für uns, aber was will man machen? Das Frühstück startete um 7 Uhr (herzlichen Dank nochmal an Frau Katja Kieselstein für die Einladung) und zwischen Gevelsberg und Dortmund liegen auch ein paar Fahrminuten. Vor Ort gab es jedoch zur richtigen Einstimmung frischen Kaffee, Gebäck und eine ganze Menge freundlicher Gesichter, die uns namentlich direkt in Empfang nahmen. Eröffnet wurde das straff organisierte Businessfrühstück von Dennis Stanitzki, seines Zeichens unabhängiger Versicherungsmakler in Dortmund und Direktor der BNI Ortsgruppe Hohensyburg. Jedes Mitglied stellte sich und seine Tätigkeit in einer einminütigen Präsentation vor, danach waren die eingeladenen Gäste an der Reihe. Traditionell darf jede Woche ein ausgewähltes Mitglied seine berufliche Tätigkeit in einem 10 minütigen Vortrag näher vorstellen. Für diese Woche war das Irinel Papuc, seines Zeichens 3D-Grafikdesigner. Beeindruckende Arbeiten – obwohl alles rein virtuell, wirkten seine Bilder stets realistisch und nahezu abfotografiert.

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3D Modell von Irinel Papuc

Zeit zum Netzwerken blieb natürlich ebenfalls. Nach dem offiziellen Teil gesellte man sich bei einer Tasse Kaffee zueinander und tauschte sich detaillierter über die jeweiligen Branchen und etwaige Berührungspunkte näher aus. Als IT Unternehmen unter handwerklichen, kaufmännischen und kreativen Berufsbildern hatten wir ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal. Pro Ortsgruppe darf jede Branche nur einmal vertreten sein, um Konkurrenz innerhalb der anwesenden Personen zu vermeiden. Cleveres Konzept – das Interesse für uns war deutlich spürbar. Um 8:30 Uhr war der offizielle Teil beendet und die Versammlung löste sich allmählich auf. Wir begaben uns damit auch auf den Weg zurück ins Büro. Mit im Gepäck: viele Eindrücke, interessante Gespräche und einen ganzen Schwung neuer Kontakte.

Networking transparent

Der BNI stellt die ausgesprochenen Empfehlungen in jeder Sitzung transparent dar. Die provisionsfreien Vermittlungen und Neugeschäfte, die synergetisch durch die Mitglieder enstanden, werden in der Runde präsentiert und mit Zahlen belegt. Die Mitgliedschaft wird übrigens sehr ernst genommen – die Sitzungen finden wöchentlich statt, deklarieren sich als Geschäftstermin und sind somit verbindlich (daher auch der frühe Beginn, somit steht der restliche Geschäftstag jedem Unternehmer weiterhin uneingeschränkt zur Verfügung).

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KIVI.one zu Besuch beim BNI Chapter Hohensyburg

Das Netzwerk der IT-Kompetenz

Aber damit nicht genug, denn in Essen waren wir ebenfalls noch zu Gast. Im Zuge unserer Mitgliedschaft luden die Networker NRW am 12. September in das CominTalk nach Essen ein. Passend zum Thema „Data Science: Innovation für den Mittelstand – neue Wege zum Geschäftserfolg?“ führten Keynote Speaker und IT-Experten durch den Abend, um das bislang nicht ausgeschöpfte Potenzial unternehmenseigener Daten näher zu bringen.

Dem offiziellen Teil folgte ein Get-together mit allen Teilnehmern des CominTalks. Bei kleinen Erfrischungen und einem leckeren Buffet tauschte man sich über die vorangegangene Podiumsdiskussion aus, lernte weitere Mitglieder kennen und knüpfte neue Kontakte.

Besonders bedanken möchten wir uns besonders bei Herrn Hubert Martens, seines Zeichens Geschäftsführer des Networker NRW e.V., dessen Einladung wir sehr gerne angenommen haben. Als neues Mitglied wurden wir gleich von ihm in Empfang genommen und herzlich begrüßt. Er erleichterte uns den Einstieg in Gesprächsrunden ungemein und stand uns für Rückfragen jederzeit zur Seite. Ebenso möchten wir gerne Herrn Christoph Geibel-Böhn, Vorstandsmitglied des Regionalsforums Essen, benennen, der uns auf den Networker NRW e.V. aufmerksam machte und uns ebenfalls über den Abend begleitete.

Von der Branche – für die Branche

Als Netzwerk aus persönlichen Kontakten der IT-Branche bündelt der networker NRW e.V. die Kompetenz der Branche aus 180 Mitgliedsunternehmen. Als neutraler Ansprechpartner für kleine- und mittelständische Unternehmen werden Anfragen an Experten innerhalb des Netzwerks weitervermittelt. Mit internen und externen Veranstaltungen wird die Wahrnehmung der Mitglieder erhöht und die Kundenakquise damit unterstützt. Des Weiteren unterstützt der Verein die Nachwuchsförderung im Bereich IT und vermittelt Bewerber, Praktikanten und Fachkräfte an entsprechende Unternehmen.

Wie wichtig schätzen Sie Ihre eigenen Netzwerke ein, um weitere Kontakte und Geschäftsbeziehungen zu knüpfen? Geht es heutzutage überhaupt noch ohne „Vitamin B“? In welchen Netzwerken sind Sie aktiv? Wir freuen uns auf Ihre Meinungen.

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In der Höhle der Löwen

Die Faszination Neugründung

Deutschland, das Land der Dichter und Denker – und der leicht rückläufigen Existenzgründungen. Im vergangenen Jahr wurden ca. 388.000 neue Existenzgründungen verzeichnet. Das mag nach einer Menge klingen, tatsächlich ist dieser Wert aber um 2,0% geringer als der des Vorjahres. Was sich entgegen diesem Trend jedoch größter Beliebtheit wie nie zuvor erfreut, ist die Ausstrahlung des dienstagabendlichen Programms des Fernsehsenders VOX – Die Höhle der Löwen. Und womit? Mit Recht!

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Reißende Bestie oder schnurrendes Kätzchen?

Überzeugen Sie uns!

Das Prinzip der Sendung ist einfach erklärt. 5 erfolgreiche Unternehmer unterschiedlicher Branchen und Schwerpunkte fungieren als Jury gegenüber Kandidaten, die sich mit einer Geschäftsidee neues Kapital von eben dieser Jury erhoffen – eine Investition. Im Gegenzug bietet der Neugründer einen prozentualen Anteil seines Unternehmens an, um den Investor für sich, seine Idee und sein Unternehmen zu gewinnen. Jedoch ist alleinig der Auftritt oder das Produkt eines Jungunternehmers keine Garantie für ein erfolgreiches Investment – ganz im Gegenteil.

Der Ablauf eines jeden Bewerbers ist nahezu identisch. Noch bevor der Kandidat vor die „Löwen“ tritt, wird das Studio entsprechend seiner Idee vordekoriert. So kann die Jury im Vorfeld bereits mutmaßen, um welches Produkt es sich handeln mag. Dann tritt der Neugründer vor die erfolgreichen Unternehmer, nennt seinen Namen, den seines Unternehmens, benennt die veranschlagte Investitionssumme und den prozentualen Firmenanteil, den er für einen Zuschlag bereit ist abzugeben – und dann wird das Geschäftsmodell erläutert.

Ab diesen Moment wird es spannend – jedes Mal. Je nachdem, wie gut der Kandidat vorbereitet ist, wird er noch während seines Pitches unterbrochen und es wird genauer nachgehakt. Zeit ist Geld – auch in einem TV Format. Es werden Fragen hinsichtlich der bereits erzielten Umsätze gefragt, wie viele Mitarbeiter das Unternehmen beschäftigt, wie viele Kunden bereits erreicht wurden und und und. Und selbst wenn die Gründung bereits Jahre zurück liegt und die Firma ertragreich handelt, so heißt das noch lange nicht, dass die Löwen überzeugt sind.

Jeder der Juryteilnehmer ist Spezialist in seinem eigenen Markt und hat eigene Marken bereits erfolgreich etabliert. Somit wird in Kürze direkt erkannt, ob die vorgestellte Idee umsetzbar, rentabel und bestenfalls neu ist. So investitionsfreudig die Löwen sind, so unverblümt ehrlich sind sie ebenfalls – „…und deshalb bin ich raus“ – dieser Satz fällt häufig – mit Begründung. Nicht selten wird auch das vom Kandidaten erbrachte Angebot neu verhandelt und es werden mehr Prozente eingefordert, um das Investment eingehen zu wollen.

Die Sicht der Dinge

Häufig empfindet man seine eigenen Ideen als die besten. Man hat sich Gedanken gemacht, ein Geschäftsmodell für sich entdeckt, ist Feuer und Flamme, stellt es anderen Personen vor – und läuft gegen eine Wand. Bumm, aus der Traum, von jetzt auf gleich. Und diese Reaktionen anderer Leute auf Ideen und Vorstellungen faszinieren mich persönlich an dieser Sendung sehr. Nicht jeder Außenstehende betrachtet seine eigenen Kreationen auf ein- und dieselbe Weise, wie man es selber tut. Man ist ein wenig „blind“ vor lauter Begeisterung. Und gleichzeitig ist nichts unangenehmer, als wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gebracht zu werden. Die Höhle der Löwen ist jedoch eine Sendung, die vor lauter Tatsachenböden nur so strotzt.

Die Aussagen von Investoren und Geschäftspartnern sind wohl die ehrlichsten Meinungen, die man erhalten kann. Erfahrungswerte gebündelt mit wirtschaftlichem Denken bilden das Ergebnis – entweder Zu- oder Absage. Gibt es seitens des Partners jedoch keine Erfahungswerte, weil es ein für ihn neues Gebiet darstellt, dann sollte die Idee sehr überzeugend, innovativ und lukrativ erscheinen – denn ansonsten: „… und deshalb bin ich raus.“

Reflexion

Man möchte wirklich nicht in der Haut des Jungunternehmers stecken, dessen Idee gerade von 5 etablierten Unternehmern als nicht interessant oder besonders angesehen wird. Aber genau diese Momente sind welche, in denen man wächst. Man hat dazu gelernt, wenn auch auf sehr schmerzliche Art und Weise. Und eine Absage bedeutet nicht gleichzeitig das Aus. Jeder der Teilnehmer hat durch das Format auf sich aufmerksam machen können. Ich selber google jeden Teilnehmer, sobald er seine Idee vorstellt. Zu vielen der Ideen, die keinen Pitch erhielten, sagten Freunde von mir „Die Idee fand ich aber klasse, ich brauche das!“.

Ein Faktor steht jederzeit im Vordergrund – die Wirtschaftlichkeit. Wie teuer ist die Produktion? Wie lautet der Verkaufspreis? Wie hoch ist die Marge? Wie viel Gewinn wurde bereits erzielt? Wie stark seid Ihr gewachsen? Wie viele Mitbewerber gibt es am Markt? – Es ist ein reines Zahlenspiel. Im Endeffekt will jeder Löwe wissen – wie gut kennst Du Dein Produkt?

Nur wer selber brennt, kann Feuer bei Anderen entfachen

Doch auch nicht jeder Kandidat ist bereits seit Jahren am Markt, hat seine Existenz gefestigt und möchte Kapital um sich „lediglich“ zu vergrößern. Es gibt ebenso Teilnehmer, die ihr Vorhaben von Grund auf realisieren möchten und daher noch keine festen Zahlen, Daten und Fakten vorweisen können. Wenn es in solchen Fällen an greifbaren Werten fehlt, dann ist ein essenzieller Faktor jedoch wichtiger als alles andere – die Begeisterung. Schnell wird unterschieden, ob ein Gründer „des Gründens Willen“ eine eigene Existenz aufbauen möchte oder ob pure Leidenschaft, Entschlossenheit, Identifikation mit der Idee und die nötige Verbissenheit die Motivation darstellen.

Häufig lässt sich bereits in den Gesichtszügen der Teilnehmer die notwendige Euphorie ablesen. Ist die Vorbereitung auf das Gespräch tadellos und man hat auf jede Frage hinsichtlich der Geschäftsidee die passende Antwort, dann hat man sehr gute Karten. Bei einer guten Idee wird kein Investor den Kandidaten abtadeln, nur weil es ihm an dem nötigen Kapital für den ersten Schritt gemangelt hat – dem soll mit dem Vorsprechen ja abgeholfen werden. Wird ein Zuschlag gewonnen heißt es fortan – gemeinschaftlich auf eine gute Zukunft hinarbeiten.

Dienstag Abend? Tut mir leid, da hab ich schon was vor

Eingangs erwähnte ich bereits, dass die Neugründungen in Deutschland leicht rückläufig sind, während sich die aktuelle Staffel des TV Formats so großer Beliebtheit wie noch nie erfreut. Nie zuvor hatte man in der Form die Denkweisen von Unternehmern, Investoren und Netzwerkpartnern so einem breiten Publikum präsentiert wie derzeit. Eine unterhaltsame und sehr lehrreiche Schulung. In diversen Seminaren hinsichtlich Gründung, Marketing und Vertrieb, die wir bereits aufsuchten, wurde diese Sendung als Paradebeispiel für Investorengespräche benannt. Besser aus der Ferne lernen, als vor Ort Erkenntnisse erzielen.

Denn, der erste Eindruck zählt – und den hat man nur einmal.

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Digital oder egal?

Virtuell oder lieber greifbar??

Digitalisierung – digitale Transformation – Big Data – Industrie 4.0. Alles Schlagworte, die mehr und mehr in den Vordergrund rücken. Sie alle sind zu einem Begriff zusammen zu fassen – „Modernisierung“. Und „modern“ bedeutet wiederum aktuell. Und was heute aktuell ist, wird in fünf Jahren wieder veraltet sein. Das heißt allerdings nicht, dass das heutzutage „Moderne“ außer acht zu lassen ist, mit dem Gedanken, dass bald erneut etwas Aktuelles und Modernes erscheinen wird. Wer so denkt, bleibt stehen und wird sich zukünftig am Markt ganz schön schwer tun. Aber nichtsdestotrotz haben auch altbewährte und analoge Elemente nach wie vor Ihren Reiz. Ein kleiner Gedankenausflug – kommen Sie mit?

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Lieber Papier oder Dateien?

Die eigenen vier Wände

Wenn ich mich in meiner eigenen Wohnung mal so umgucke stelle ich fest, ich hab wirklich eine ganze Menge an digitalen Kram bei mir rumstehen. Angefangen beim Fernseher – natürlich ein Flatscreen. Mittlerweile sogar der dritte, meinen ersten hatte ich, als HD ready gerade noch neu war. Darunter stehen weitere technische Geräte – Konsolen und mein Fernseh Receiver. Auf meinem Sofa mein Laptop, in meiner Hosentasche mein Smartphone, ich habe sogar einen digitalen Bilderrahmen. Ich bin voll in der heutigen Zeit angekommen, würde ich mal sagen. Oder doch nicht? Naja, vielleicht nicht ganz. Wenn ich meine Schublade öffne, dann blicke ich auf einen Haufen Spiele für die vergangene und aktuelle Konsolengeneration. Aber halt – DVDs und Blu-rays? Digital Versatile Disc – der Name sagt es doch schon, ein digitales, optisches Speichermedium, zumindest laut Definition. Und die Blu-ray als Nachfolger ist ebenfalls ein solches. Ja – und nein – wie ich finde.

Ich gehe jetzt mal einen Schritt weiter. Videospiele, Musik, Filme, Bücher – alles Medien, deren Inhalte heutzutage komplett digital erhältlich sind. Ich lade meine Spiele aus den jeweiligen Stores oder über Steam, meine Musik kommt von Spotify oder iTunes, Filme kann ich über Netflix und Co beziehen und anstatt Bücher gibt es die eBooks. Total bequem, meist mit einem Klick erhältlich und sofort verfügbar. Extra in den Fachhandel laufen, suchen, sich in Warteschlagen stellen, wieder nach Hause – alles passé. Alles digital und sofort erhältlich, sofern ich das möchte und der Typ dafür bin. „Sofern ich das möchte und der Typ dafür bin“? Wer würde das denn nicht wollen? Ein „Fingerschnipp“ und ich werde unterhalten, praktischer geht es doch gar nicht! Nein, praktischer geht es wohl nicht, aber leidenschaftlicher.

Klar hab ich den neuen Harry Potter – auf meinem eBook Reader

Und die Leidenschaft, von der ich spreche, ist die Leidenschaft des Sammelns, des Vorzeigbaren, des haptisch greifbaren. Ich greife die Überschrift dieses Abschnittes jetzt einfach mal auf. Wenn Sie Bücherliebhaber sind, hätten Sie Ausgaben lieber greifbar in der Hand oder würden Sie dafür ein technisches Gerät bevorzugen? Eine Sammelreihe in einem Bücherregal schindet entsprechenden Eindruck, es sieht gut aus, zeigt die Vollständigkeit und gibt gleichzeitig Auskunft über den entsprechenden Besitzer – ein Ferfechter von Originalen. Asche auf mein Haupt – ich leser eher wenige bis gar keine Bücher. Ich bin mehr der ich-warte-bis-der-Film-kommt-Typ, auch wenn ich mir zu eintausend Prozent sicher sein kann, dass mir im Kontrast zum Schriftstück einiges entgehen wird (Game of Thrones lässt grüßen). Aber jetzt mal angenommen, ich würde lesen – mir wäre es egal, ob Buch oder eBook. Warum? Weil ich in diesem Kontext lediglich den Inhalt konsumieren will, der Rest spielt für mich keine Rolle.

Mit den anderen genannten Medien verhält es sich ähnlich. Filmfreaks wollen Ihre Schätze zeigen, das hebt von der Masse einfach ab. Sich die alten Star Wars Filme aus den Siebzigern per Stream als digital Remaster erneut zu Gemüte zu führen, dass kann jeder. Aber die ersten drei Teile im Original im Schrank stehen zu haben (Han hat zuerst geschossen!) – das kann wohl nicht jeder von sich behaupten. Schallplatten sind unhandlich, können leicht zerbrechen und haben mit den Jahren eventuell an Tonqualität eingebüßt. Aber vor allem sind sie unersetzlich, schwer zu bekommen und mitunter sogar ziemlich wertvoll. Da gehen Sammlerherzen auf. Ich bin da nicht anders. Ich steh auf meine Gaming Special Editions im Steelcase mit Extra-Schnickschnack und zusätzlichen Ausstellstücken für die Vitrine. Auf zweien meiner Spielehüllen habe ich die Originalunterschriften der entsprechenden Spieleproduzenten- und wehe, da geht einer dran! Aber Musik und Filme? Nö, nicht zwingend, da reichen mir wiederum die gestreamten Exemplare.

Im Unternehmensfeld wird digital erwartet

Ich verlasse an dieser Stelle mal den privaten Sektor und schwenke über zum Geschäftsbereich. Kontakt mit Kunden und Lieferanten, Just-in-Time, Zielerfüllung, Zeit ist Geld – Sie wissen Bescheid. Insbesondere die freie Wirtschaft hat berechtigtes Interesse ein bestimmes Ziel zu erfüllen – nämlich Umsatz generieren. Dieser Umsatz dient dazu, den Mitarbeiterstab zu entlohnen, Gewinn zu erzielen und Rücklagen zu bilden, neue Anschaffungen im Sinne des Betriebes zu tätigen und so weiter. Es geht um das Funktionieren an sich, möglichst schnell, möglichst präzise, möglichst günstig, möglichst ertragreich – natürlich alles auf einmal. Und da sind digitale Hilfsmittel unabdingbar. Wenn Sie sich kurz und schriftlich austauschen möchten, dann schreiben Sie entweder eine E-Mail oder eine Kurznachricht – aber keinesfalls einen Brief. Wenn Sie ein Schriftstück zu Papier bringen möchten, dann werden Sie Computer und Drucker wählen – aber wohl kaum eine Schreibmaschine. Zwar ist es in der heutigen und schnelllebigen Zeit etwas besonderes, einen handgeschrieben Brief zu erhalten oder eine Schreibmaschine in den Geschäftsräumen auszustellen – in der reellen Geschäftswelt finden diese Reliquien jedoch nur noch wenig Einsatz.

Das liegt meines Erachtens wiederum daran, dass das Funktionieren im Unternehmensdenken logischerweise über allem steht. Wenn etwas schnell und einwandfrei funktioniert, dann ist das erwartungsgemäß. Wird es jedoch umständlich oder etwas dauert zu lange, dann gibt es Diskrepanzen. Und digitale Hilfsmittel begünstigen nun mal genau diese Schnelligkeit und Funktionalität. Heutzutage sind durch die Verbreitung und die alltägliche Nutzung des Internets kurze Lieferzeiten und schnelle Antworten zur Gewohnheit und somit Standard geworden – alles, was von diesem Standard abweicht, wird abgelehnt.

Nicht-digital muss man sich leisten wollen

Mit dem Verlauf der Zeit haben altbewährte Technologien und Arbeitsweisen also ausgedient und werden von modernen Methoden abgelöst. Ein Unternehmen, das viele Kunden bedient und viele Artikel bietet, ist auf digitale Unterstützung angeweisen – anders ließe sich eine große Auftragsflut gar nicht bewältigen. Im Gegenzug zu privaten Haushalten haben Firmen also weniger Spielraum, sich nicht mit Digitalisierung zu befassen – es sei denn, es passt genau ins Geschäftsmodell.

Fertigprodukte laufen zu tausendfach vom Werk. Günstige Produktion, weil automatisierte Prozesse, ein einziges Mal entworfen, hohe Stückzahlen, erschwinglicher Verkaufspreis – aber ein Stück, wie jedes andere. Soll es individuell werden, dann wird es teurer. Ein neues Design, manuelle Tätigkeiten, dadurch mehr Arbeitsstunden – aber, es wird einzigartig und hebt sich so von der Masse ab. Das findet Anklang – und zwar bei den Personen, denen Individualität und Einzigartigkeit wichtig sind. Daher werfe ich folgende These mal in den Raum: „Nicht-digital muss man sich leisten wollen“.

Persönliches Fazit

Beim Schreiben dieses Beitrages stockte ich mehrfach, schrieb neue Absätze, änderte sie wieder ab oder hab sie letztendlich ganz verworfen. Letztendlich, weil mir der Gedanke „nicht-digital muss man sich leisten wollen“ nicht mehr aus dem Kopf ging. Auf wen trifft das zu? Privat? Unternehmerisch? Beides? Ich lege mich jetzt mal fest und sage: beides – wenn auch mit Abstrichen.

Ich als Privatperson greife auf digitale Inhalte zurück, wenn ich lediglich konsumieren möchte und mit dem nicht-digitalen Pendant nichts verbinde. Hab ich aus eigenem Antrieb jedoch einen Faible für Sachen, die sowohl digital als auch haptisch zu erwerben sind, so werde ich die greifbare Version bevorzugen, eventuellen Mehrkosten zum Trotz. Begeisterung und Passion stehen im Vordergrund.

In der Geschäftswelt sind Begeisterung und Passion mit dem Bestehen des eigenen Unternehmens, der Senkung von Kosten und dem Erzielen von Umsätzen gleichzusetzen. Das Funktionieren an sich hat oberste Priorität. Die Hilfsmittel dieses Funktionierens sind dem Endkunden zwar egal, jedoch hat er eine entsprechende Erwartungshaltung gegenüber Faktoren wie Kaufpreis oder Verfügbarkeit – und diese Faktoren sind häufig nur durch Instrumente der Digitalisierung einzuhalten.

Wie stehen Sie zu diesem Thema? Denken Sie diesbezüglich ähnlich oder haben Sie eine völlig abweichende Meinung? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.

Pokémon GO – Der Muskelkater ist real

Warum jetzt alle digitale Pokémons fangen – nur in echt

Seit dem 13. Juli kann man nun auch bei uns in Deutschland Pokémon GO spielen. Und nach nun fast 3 Wochen mehr oder minder exzessiven Zockens erlaube ich mir einfach mal, ebenfalls auf den anhaltenden Hype-train aufzuspringen und meine eigene Meinung zu äußern. Für alle lesefaulen sei an dieser Stelle bereits gesagt – sie fällt positiv aus. Und das nicht nur, weil ich selber begeisterter Gamer bin, sondern weil ich mir die App mal unter dem Gesichtpunkt der „Digitalisierung“ angeguckt habe – und deren Folgen. Und sofern noch nicht bekannt ist, worum es in diesem Smartphonespiel überhaupt geht, fangen wir mal mit den Basics an – dem Spielprinzip.

Diese Gegend kommt mir so vertraut vor !?!

Zum Spielen der App werden ein modernes Smartphone (nicht jedes Gerät unterstützt das Spiel) und mobiles Internet vorausgesetzt. Und im Gefängnis sollte man sich bestenfalls auch nicht befinden, dieses Spiel braucht Platz – und davon eine ganze Menge. Anders als „gewöhnliche“ Spiele wird Pokémon GO nämlich nicht daheim im Keller, sondern auf der Straße, im Park, auf dem Spielplatz oder beim Gassi gehen gespielt. Auf dem Display erscheint der eigens erstellte Avatar auf einer Landkarte. Falls Ihnen diese Karte bekannt vorkommen sollte, sie entspricht exakt dem Ort, an dem Sie sich gerade befinden. Google macht es möglich, ist Hersteller Niantic doch ein ehemaliges internes Start-Up des Suchmaschinenriesen. Der Clou des Ganzen: Wenn Sie Ihr virtuelles Abbild nun vorwärts bewegen möchten, dann müssen Sie hier schon eine Vorbildfunktion einnehmen. Ihre Figur bewegt sich nur, wenn Sie sich bewegen. Und glauben Sie mir – Sie wollen sich bewegen!

Wenn Sie nun durch Ihre Nachbarschaft streifen, dann wird es unweigerlich vorkommen, dass neben Ihrer virtuellen Figur plötzlich ein kleines Monster erscheint – ein Pokémon. Ein Fingertipp auf das Tierchen genügt und das Spielt wechselt in den Fangmodus. In diesem gilt es nun, den Pokéball (Wurfinstrument zum Einfangen) auf das wuselnde Monsterchen zu werfen, um es sein Eigen nennen zu dürfen. Ist der Wurf geglückt und das Pokémon hat sich nicht wieder befreit, so sind Sie um eines der bislang 145 auffindbaren Wesen reicher. Je seltener – desto besser. Und welche Pokémon selten sind und welche nicht, das fällt bereits nach den ersten Spielstunden auf.

Neben der Jagd auf Pokémon gibt es noch mehr zu entdecken. Bauwerke Ihrer reellen Umgebung entsprechen im Spiel virtuellen Pokéstops oder Arenen. Hier können Sie entweder Ihren Vorrat an Wurfbällen neu aufstocken oder sich gegen weitere Mitspieler im Zweikampf messen. Pokémon sehen nicht nur putzig aus, sie sind auch ganz schön wehrhaft und schlagkräftig.

Das war jetzt wirklich nur ein ganz kurzer Anriss von der Gesamtheit des Spiels um das grundsätzliche Prinzip zu erläutern. Andere Quellen wissen wesentlich ausführlicher zu berichten – aber das hier soll auch keine Gaming Review sein. Mein Fokus ist ein gänzlich anderer.

Ich will der Alleeeerbeste sein!!

Nicht wörtlich nehmen, ist lediglich der Anfang des Intros der Zeichentrickserie. Millionen Deutsche spielen Pokémon GO. Ich bin einer von Ihnen. Und mit mir etliche meiner Freunde. Lediglich im Büro stehe ich etwas alleine da. Daniel kann sich gar nicht für das Spiel erwärmen und Jacqueline nur ansatzweise. Aber macht ja nichts, ziehe ich halt alleine los – oder, wie gesagt, direkt mit einer ganzen Truppe. Alles erwachsene Leute. Ingenieure, BWLer, Kaufleute – die Meisten sind über 30 Jahre alt, angefixt sind sie jedoch allesamt. Ich hatte die App am ersten offiziellen Erscheinungstag und musste sie gleich in unserem Bürogarten ausprobieren. Mein Starterpokemon sollte ein Bisasam sein. Also Handy raus, antippen, anvisieren, werfen – meins! Mein erstes Pokemon. Danach kam direkt ein Taubsi – die gleiche Prozedur, dasselbe Ergebnis – ich bin im Level aufgestiegen. Von eins auf zwei. Super!

Den damaligen Pokémonboom Ende der 90er hatte ich um circa ein bis zwei Jährchen verpasst. Die Spiele auf dem Gameboy waren schon in Ordnung, aber ganz war ich ihnen nicht verfallen. Aber das jetzt hier, das ist der Wahnsinn! An demselben Tag wollte ich abends eigentlich noch zum Fitnesstraining fahren. Eigentlich. Mein Training sah anders aus. Nach der Arbeit guckte ich mir Gevelsberg an – zu Fuß. Das hatte ich vorher noch nie gemacht. Also App an und losmarschiert. Zwei bis drei Stunden später war ich wieder zurück. Mit weiteren neuen Pokémon und einem ordentlichen Muskelkater. Mal kurz gucken, wie weit ich überhaupt gelaufen bin – 7 Kilometer. Mal eben so. Das fiel mir zum einen gar nicht auf, zum anderen hätte ich es sonst auch gar nicht gemacht. Dieser Tag war beispielhaft für die folgenden. Anstatt mich also auf der Couch zu parken und von Medien berieseln zu lassen, wurde ich sehr aktiv. Arbeit, Training, einige Kilometer zu Fuß gehen. Nahezu täglich.

Meine Wochenenden wurden ähnlich sportlich. Ich organisierte mich mit Freunden und wir zogen gemeinsam los. Wir besprachen vorher, welche Parks sich wohl am Meisten für die Jagd lohnten. Ich habe wirklich viel gesehen und war an Orten, die mir zuvor gar nicht präsent waren – und das nicht nur in meiner Heimatstadt. Und man kommt sehr schnell ins Gespräch – sei es mit den Leuten. die selber spielen oder mit denen, die neugierig sind und wissen wollen, was da alle mit ihren Handys anstellen. Tatsächlich sind Spieler wirklich leicht zu identifizieren. Sei es, dass der Blick des Öfteren mal auf das Handy wandert, eine typische Wischbewegung auf dem Display vollzogen wird oder man sich im Rudel auf einer Wiese zusammenfindet. Dieses Spiel verbindet Leute jeden Alters. Berichte untermauern, dass selbst Leute mit Autismus und sozialen Phobien sich plötzlich wieder an die Öffentlichkeit trauen – und es genießen. Wie sehr jedoch diese App Leute zusammenführt, das merkte ich erst, als ich mit einer Freundin vor einigen Wochen nach Düsseldorf zur Rheinkirmes wollte.

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Die Girardet-Brücke an der Kö in Düsseldorf

Aufgeschlossen – wirtschaftlich – genial!

Wir fuhren mit der Straßenbahn und eine der Haltstellen führte mit knapp einhundert Metern Abstand an der Düsseldorfer Kö vorbei. „Lass uns hier mal aussteigen, ich will zu der einen Brücke, wo voll viel los sein soll“ sagte sie zu mir. Na gut, warum auch nicht, mal gucken, was da los ist, zur Kirmes schaffen wir es ja auch so noch. Also raus aus der Bahn und ab Richtung Girardetbrücke. Selbst wenn wir den Weg nicht gewusst hätten, wir hätten sie gar nicht verpassen können. Gefühlt 100 Personen, jung und alt, saßen und standen im nahen Umkreis dieser Brücke. Der Anblick war der Wahnsinn. Der Grund war weder Fußball, noch ein Flashmob noch irgendein Prominenter – es war das Spiel Pokémon GO. Im direkten Umkreis der Brücke befinden sich vier Pokéstops. Ausgerüstet mit so genannten „Lockmodulen“ wird die Wahrscheinlichkeit des Erscheinens seltener Pokémon erhöht. Vier beieinander liegende Lockmodule kumulieren abermals diese Wahrscheinlichkeit. Wir selber standen nahezu eineinhalb Stunden dort, bevor wir weiterzogen. Und wow! Hatte sich das gelohnt!

Mittlerweile hat die Girardetbrücke sogar die internationale Aufmerksamkeit aufgrund dieses Phänomens auf sich gezogen. Generell reagiert Düsseldorf (in meinen Augen) sehr vorbildlich. Aufgestellte Dixie-Toiletten, extra Müllbehälter und Sonderbahnfahrten unterstreichen die Akzeptanz der Stadt. Und warum auch nicht? Mit cleverem Marketing profitieren Einzelhandel und Gastronomie deutlich von anhaltenden Boom. Ich selber wurde irgendwann hungrig und durstig von der Jagd. Ich hatte mir nichts mitgenommen, also musste ich mir Getränk und Essen kaufen. Gäbe es das Spiel nicht, wäre ich nicht dort gewesen. Wäre ich nicht dort gewesen, wäre an mir kein Umsatz zustande gekommen. Ich werde nicht der Einzige gewesen sein.

Persönliche Benefits

Ich habe anfangs geschrieben, ich möchte die App mal unter der Thematik der „Digitalisierung“ etwas genauer betrachten – und die entstehenden Folgen. Also, ich lege einmal zugrunde, dass ich ein digitales Produkt benötige, um dieses Spiel überhaupt spielen zu können – ein Smartphone. Ich kann zwar auch so durch die Straßen laufen und mir vorstellen, dass da ein Pokémon wäre, welches ich darafhin mit einem weiteren imaginären Pokéball bewerfe um mir einen Ast abzufreuen, dass ich gerade ein nicht (einmal digital) existierendes Was-weiß-ich-mon gefangen habe – aber da außenstehende Leute selbst mit vorhandener App bereits den Kopf schütteln, lasse ich diese Möglichkeit mal außen vor.

Gut. Smartphone – mein Tor in eine digitale Welt. Was noch? NICHTS! Der Rest passiert real. Dass ich mich mit Freunden treffe, kommuniziere, mich mit wildfremden Menschen austausche stundenlang durch Wälder und Wiesen laufe – das ist echt! Analog möchte man fast sagen. Und mir tut es gut! Wenn Sie diesen Blogbeitrag lesen bin ich alleinig durch dieses Spiel 110 Kilometer extra gelaufen. Ach ja und ich höre jetzt auch schon wieder die Stimmen derer, die mit diesem Spiel nichts anfangen können. „Hater“, wie man sie auf Neudeutsch nennt. „Ihr könntet ja auch Fußball spielen – Geht doch so mal raus“ Ja, alles richtig. Mache ich aber nicht! Ich benötige einen gewissen Reiz, einen entsprechenden Ansporn. Für mich – dieses Spiel! Ich hab für Fußball zwei linke Füße, ziellos durch die Gegend zu laufen erscheint mir zu langweilig und die Kommunikation leidet auch nicht – ganz im Gegenteil.

Die einen sammeln kostenlos virtuelle Pokémons (die App ist komplett kostenfrei nutzbar, ich habe noch keinen einzigen Cent ausgegeben), andere erstellen sich eine kostspielige Briefmarkensammlung, wiederum andere begeistern sich für Panini Alben der EM und WM (deren Vollständigkeit übrigens astronomisch hohe Kosten verursachen kann).

Ich unternehme neuerdings kleine Touren – ja, genau, wegen Pokèmon. Auch in andere Städte – ja,genau, wegen Pokémon. Ich bekomme nichts von meiner Umwelt mit – FALSCH – ja, genau, wegen Pokémon. Da virtuelle Arenen und Pokéstops stets an Sehenswürdigkeiten und Stadtobjekte gekoppelt sind, erfahre ich mehr von meiner Umgebung. Ich will stets wissen, welches Objekt nun genau gemeint ist, bleibe stehen und sehe mich um, bis ich es gefunden habe – ein klasse Reiseführer.

Unternehmerische Benefits

Und nicht nur ich weiß die Vorzüge dieses Spiels zu schätzen. Wie bereits gesagt, Gastronomie und Einzelhandel können Ihren Umsatz jetzt deutlich ankurbeln. Insbesondere in den vereinigten Staaten gibt es Rabatte und mitunter sogar kostenlose Snacks für die aktiven Spieler. Maßnahmen wie diese fördern das Unternehmensbild ungemein, führen zu wiederkehrenden Kunden und laden zu Zusatzkäufen ein – wo man ohnehin halt schon mal da ist. Man baut Sympathien auf.

Ich persönlich gucke noch etwas weiter und frage mich, ob dieses kleine Spiel sogar eine kleine Vorwärtsbewegung zur digitalen Transformation von Unternehmen bewirken kann. Leute sind unterwegs, bewegen sich, kommunizieren, werden offener, tauschen sich aus – ein ganz klarer Benefit, der nur durch diese digitale App bewerkstelligt wurde. In dieser Form existierte bislang eine derartige Bewegung nicht. Und Berührungsängste hatte niemand, ganz im Gegenteil. Pokémon GO wurde mit voller Vorfreude und Spannung in Empfang genommen. Und die daraus resultierenden Ergebnisse sprechen für sich.

Privatpersonen sind in diesen Belangen aufgeschlossener und empfänglicher als Unternehmen. Im eigenen Umfeld wird gerne mal etwas ausprobiert, getestet und begutachtet – einfach so. Firmen und Unternehmen „wissen“ jedoch immer nur, „dass“ etwas getan werden muss. Und dann wird begutachtet und abgewartet und sich beraten und plötzlich ist wieder ein Jahr später, ohne, dass jemand etwas mitbekommen hat. Vielleicht ist diese App aber auch das Vorbild dafür, dass Digitialisierung merklich schnell kleine Erfolge erzielt. Privat, als auch unternehmerisch.

Eventuell kommt Ihnen mein Gedanke jetzt sehr albern vor. Ein Spiel soll Auswirkungen auf Unternehmen haben? Freizeitspaß und wertschöpfende, unternehmerische Maßnahmen sind doch wohl deutlich voneinander zu trennen. Und da haben Sie auch gewiss Recht mit. Und trotz alledem existiert eine Studie, in der belegt wird, dass Chirurgen, die Videospiele spielen, präziser und schneller sind, als ihre Kollegen. Auch in diesem Fall existiert ein Einfluss, der vorab nicht einschätzbar war.

Letztendlich ist auch hier zu vermerken, dass Pokémon GO als App stetig weiterentwickelt wird. Bugs werden behoben, das Spielerlebnis wird verändert, neue Sachen kommen hinzu, alte fallen weg. Nicht jede Veränderung erscheint auf den ersten Blick sinnvoll zu sein und die Zeit wird zeigen, wohin sich das Ganze bewegt und letztendlich landen wird. Und mit einem Produkt, von dem der Hersteller selber sagt, dass es in seiner Gänze erst zu 10% fertig sei, einen derartigen Erfolg zu verbuchen, spricht schon für sich.

Meine gelaufenen Kilometer kann mir jedenfalls keiner mehr wegnehmen.

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Zwischen Internet und Zeitungen

Welche Marketingmittel nutzen Sie?

Als junges Unternehmen hat man es wahrlich nicht leicht, am Markt Fuß zu fassen. Das liegt jetzt nicht mal an den Mitbewerbern, die einem Potenzial vor der Nase wegschnappen könnten. Kunden sind anspruchsvoll – speziell im B2B Bereich. Haben Sie an der neuen Pommesbude nebenan schon mal gefragt, ob Sie wohl die Referenzbewirtungsliste einsehen dürfen, um zu entscheiden, ob auch Sie dort speisen möchten? Ich vermute mal, dass nicht. Referenzen sind in einer geschäftlichen Beziehung zwischen Unternehmen hingegen essenziell, so wird Vertrauen geschaffen. Wie jedoch schafft man Vertrauen, wenn es noch keine Referenzen gibt?
Durch Präsenz! Also – werden wir präsent.
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Internet, Tagespresse oder doch Telefon?

Guten Tag, ich wollte Sie nur kurz von Ihrer Arbeit abhalten

Hach ja, Kaltakquise, wie schön. Da geht einem doch das Herz auf. Fremde Leute in einem fremden Unternehmen anrufen, um ein für sie fremdes Produkt zu bewerben. Das Gegenteil einer Wohlfühlzone für alle Beteiligten. Der Anrufer muss sich durch Sekretärinnen und „Blocker“ hindurchkämpfen, den richtigen Ansprechpartner an die Strippe kriegen, sein Produkt vorstellen, den Nutzen herausfiltern, Interesse wecken, eventuell einen Termin vereinbaren und so weiter. Der Angerufene wiederum wird in seiner Tätigkeit unterbrochen und soll innerhalb einer ersten Kontaktaufnahme entscheiden, ob dieses Gespräch oder das Produkt für ihn überhaupt Sinn machen.

Ohne guten Aufhänger oder erarbeiteten Elevator Pitch geht meistens ohnehin nichts. Nicht selten wird ein Gespräch mit dem Satz „Lassen sie mir mal was per Mail zukommen, ich melde mich bei Ihnen“ vorzeitig beendet – die nette Version von „Lassen sie mich in Ruhe“. Oder der Ansprechpartner ist gerade nicht zu sprechen. Und er wird es auch niemals sein. Stattdessen darf man abermals eine E-Mail mit Informationen und Anhängen versenden. Beim erneuten Rückruf nach einer Woche (scheinbar wurde man „vergessen“) erfährt man dann, dass das Produkt nicht in Frage komme oder die Mail noch gar nicht geöffnet wurde oder oder oder.

OK, bleiben wir mal fair: Wer kann es verdenken? Es wurde um keinen Anruf gebeten, man ist einfach so „hereingeplatzt“ und verlangt auch noch die volle Aufmerksamkeit. Da kommt eine ganz Menge zusammen, dass so etwas gut geht. Nicht umsonst gibt es die Kalkulation „man benötigt 100 Kalttelefonate für 10 Termine um ein Geschäft abzuschließen“. Gleichzeitig bewegt man sich in einer juristischen Grauzone. Anrufe bei Privatpersonen ist ohnehin nur mit schriftlicher Erlaubnis gestattet und im Firmenbereich muss ein „mutmaßliches Interesse“ vorliegen.

Nun gut, das Modell der telefonischen Kaltakquise ist vermutlich so alt wie der Telefonanschluss selbst und mittlerweile gibt es auch wesentlich elegantere Medien um auf sich aufmerksam zu machen – der eigene Internetauftritt. Gute Sache!

Hallo! Hier sind wir! HIIIIIER! HAAAAAALLOOOOOO!!

Es gibt weltweit derzeit über eine Milliarde Webseiten. Blöde Sache! Vor allem, wenn nicht direkt Ihr Unternehmen, sondern die Dienstleistung oder das Produkt, was Sie anbieten, gegooglet werden. Und plötzlich wird aus der eindeutigen Homepage der Meier-Müller-Schulze-und-Partner-Gmbh nur eine von vielen. Ok, bleiben wir mal auf dem Teppich. Ende 2015 beliefen sich die Zahlen der auf „.de“ endenden Domains auf gerade mal knapp 16 Millionen – kurz aufatmen. Damit sind 984 Millionen potenzielle Mitbewerber, die ebenfalls um Aufmerksamkeit buhlen, schon mal aus dem Rennen. Der Rest ist doch wohl ein Klacks – nicht.

Man kommt um die Bedeutung von Suchmaschinen einfach nicht herum. Egal, ob sie Google oder Bing oder Yahoo oder sonstwie heißen. Sie suchen, finden, filtern und geben heraus. Bestenfalls Sie selbst. Und um genau das zu bewerkstelligen, dass sie auf der ersten Seite der Suchergebnisse stehen, gibt es SEO (Search Engine Optimization) – die Suchmaschinenoptimierung. Stellt sich nun natürlich die Frage, wie das genau von statten geht. Meine klare Antwort: Ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber das ist ja erstmal nicht schlimm, es gibt dafür andere, die es wissen. Und Gott sei Dank habe ich die wiederum gefunden.

Über die Seite Seorch konnte ich einen ersten Eindruck unserer Suchmaschinenfindbarkeit gewinnen. Einfach eigene Domain eintippen und die Ergebnisse werden nach circa 30 Sekunden ausgegeben. Bis hierhin übrigens komplett kostenfrei, selbst die kostenpflichtigen Tools der Seite beinhalten eine 7-tägige Testphase. Somit hätten wir schon mal den IST-Zustand abgebildet – wenn für mich auch teils sehr kryptisch. Mit „Keywords“ und „Meta-Description“ konnte ich mich noch auseinandersetzen, den zu technischen Kram habe ich Daniel überlassen. Aber auch das ist nicht so wild, so konnte ich mich mehr um den Inhalt kümmern, liegt mir ohnehin eher.

Inspirationen für den „richtigen“ Inhalt einer Homepage habe ich mir aus anderen Blogs geholt. Empfehlen kann ich hier insbesondere die Blogs von Daniel Heller und Carolin Desirée Töpfer, die ich sehr gerne zur Umsetzung eigener Ideen gelesen habe. Nach wie vor sei gesagt: Die SEO Optimierung unser eigenen Internetpräsenz ist noch nicht abgeschlossen, wir lernen jeden Tag dazu, beobachten Ergebnisse und passen hier und da mal etwas an.

Entschuldigung, hätten Sie vielleicht mal ein Like für mich?

Soziale Netzwerke sind ebenfalls eine schöne Sache, um zügig einen gewissen Bekanntheitsgrad zu erlangen. Die Bedienung ist sehr eingängig und verlangt, im Gegensatz zur SEO-Optimierung, keine Programmier- oder HTML-Kenntnisse. Sollten Sie auf Facebook und Co. bereits aktiv sein, so haben Sie jetzt schon einen Vorteil – Kontakte. Unserer Erfahrung nach helfen eigene Freunde und Bekannte sehr gerne, das eigene Unternehmen oder den eigenen Blog voranzutreiben. Klar, die wissen davon vermutlich schon, sofern Sie es mal beiläufig oder penetrant erwähnt haben. Aber die Freunde Ihrer Freunde wissen es vielleicht noch nicht. Oder die Freunde Ihrer Freundesfreunde. Klicks, Kommentare, Likes, Shares – alles verbreitet Ihre Posts ein Stückchen mehr und steigert so Ihre Präsenz.
Das ist die „organische“ Variante, von der wir derzeit ebenfalls Gebrauch machen.

„Wer nicht wirbt, stirbt“ sagte Henry Ford einst mal. Vielleicht war er ein sehr vorausschauender Visionär, der damals schon auf kostenpflichtige Werbeeinträge sozialer Netzwerke hinwies – dafür will ich meine Hand jetzt allerdings nicht ins Feuer legen. Aber wo wir beim Thema sind – kostenpflichtige Kampagnen sind eine weitere Form, mehr Publikum zu erreichen. Hier kann frei konfiguriert werden, welche Zielgruppe die Werbeanzeige wo sehen soll und welchen Betrag Sie zum bewerben hinterlegen möchten – jeder Klick kostet einen kleinen Cent Betrag. Mitgelieferte Auswertungen und Statistiken unterstützen Sie bei der nachträglichen Feinjustierung Ihrer Anzeigen. War die Zielgruppe falsch? Die Anzeige doch lieber mittendrin als Anzeigenpost anstatt versteckt rechts oben?

Zugegeben, kostenpflichtige Werbekampagnen haben wir derzeit noch nicht geschaltet. Das liegt weniger daran, dass wir nichts davon halten, als mehr, dass wir für unser Geschäft im B2B Bereich andere Kanäle bevorzugen. Allerdings würde ich jetzt nicht davon schreiben, wenn ich nicht wüsste, dass es im Privatpersonenbereich funktioniert – und einschlagen kann, wie eine Bombe! Das absolute Positivbeispiel, das mir dazu einfällt, ist das Bang Bang Burgers & Beer in Gelsenkirchen. Mit drei Geschäftsführern, einer guten Idee und ordentlich Erfolgsdruck im Nacken wurden im Rumpfjahr 30.000 (!!) Burger an den Mann gebracht. Ohne Homepage! Nur mit einer Facebook-Seite und einer darauf aufgebauten, ausgezeichneten Marketingstrategie. Wie genau das vonstatten ging, können Sie gerne hier nachlesen – sehr empfehlenswert!

Kein Daily Planet – kein Clark Kent

Papier ist geduldig. Wir selber sind zwar ziemlich digital unterwegs und stehen auch für die Bewegung der Digitalisierung ein – beim morgendlichen Kaffee jedoch hält sich eine klassische Zeitung besser in den Händen als ein Tablet. Zumindest noch. Und es wird gerne gelesen und gestöbert. Beliebt sind vor allem regionale Artikel – schließlich interessiert es, was in der Nachbarschaft vor sich geht. Die perfekten Rahmenbedingungen also, um auf sich aufmerksam zu machen.

Wir haben ebenfalls davon profitiert und für ein Interview Kontakt zur westfälischen Rundschau aufgebaut. Die Resonanz war beeindruckend. Nicht nur, dass sich die Klicks auf unserer Homepage deutlich mehrten, wir erhielten verstärkt Anrufe von Personen, die den Artikel gelesen und um Termine gebeten haben. So hatten wir eine kleine Win-Win Situation. Die Zeitung erhielt durch unseren Beitrag einen zum modernen Thema „Digitalisierung“ passenden Content und wir neue Kontakte innerhalb der Leserschaft.

Fazit

Die Mischung machts, wie man so schön sagt. Vor allem, wenn man noch nicht genau weiß, wo die Reise hingeht oder die Gepflogenheiten seiner Zielgruppe noch nicht kennt. Jedes Instrument hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Ich persönlich lese nicht allzu viele regionale Zeitungsbeiträge. Allerdings sitze ich häufiger mal vor meinem Laptop, bewege mich in sozialen Netzwerken und google viel. Andere wiederum sind mit dem Medium Internet noch nicht ganz warm geworden und bevorzugen es, Informationen aus der lokalen Tagespresse zu erhalten. Gleichzeitig, der Name sagt es bereits, werden in Tagespressen nur die tagesaktuellen Nachrichten abgebildet. Wenn die entsprechende Ausgabe nicht gelesen wurde, sind die Informationen verloren gegangen. Dann heißt es, zum Telefonhörer greifen und im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten auf sich aufmerksam machen.

Wir nutzen derzeit alle diese Optionen und fahren damit auch ganz gut. Bislang gibt es keinen Kanal, den wir ausschließen würden. Die mittel- bis langfristige Zukunft wird zeigen, ob man sich nochmals umorientiert oder ein Medium verstärkt forciert. Bis dahin können wir nur raten – seien Sie Laut!!!

Welche Erkenntnisse haben Sie bezüglich Ihrer Außenpräsenz gesammelt? Welches sind Ihre bevorzugten Werkzeuge, um auf sich aufmerksam zu machen? Wir sind gespannt auf Ihre eigenen Erfahrungen.

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Wir gründen also ein Unternehmen

und es war eine gute Entscheidung

Tja, da haben wir den Salat, jetzt haben wir ein eigenes Unternehmen gegründet. So richtig mit „alles selber machen“. Keine erfahrenen Mitarbeiter oder Tutoren oder Chefs, die einem den Weg weisen. Wir werden vieles richtig, aber auch vieles falsch machen. Nun kennen wir drei uns auch privat, die Stimmung ist also harmonisch und ausgeglichen – so sind wir in der glücklichen Position, immer einen Rückhalt im Unternehmen zu haben. Vor allem wollen wir aber eines – Erfolg am Markt. Und dabei geht einem so mancher Gedanke durch den Kopf.

Selbstständig? Wow! Glückwunsch!

Ja. Glückwunsch. Klingt super, was? Wir sind „selbstständig“ und haben ein „eigenes Unternehmen“, das ist die positive Seite. Die negative ist jedoch, dass wir „selbstständig“ sind und ein „eigenes Unternehmen haben“. In der Außenwirkung klingt es natürlich erst einmal beeindruckend, dass man den Mut aufgebracht hat und nach Höherem strebt. Alle wünschen viel Erfolg und Glück und „Ihr schafft das schon“ und „Ich glaube an Euch“. Aber ebenso kribbelt es im Magen, wenn man sich vorstellt, dass Erfolg und Glück ausbleiben und aus „Ihr schafft das schon“ plötzlich ein „Das war wohl nichts“ wird. All in, wie es beim Pokern so schön heißt. Aber malen wir mal nicht den Teufel an die Wand, wir haben schließlich kein Start-Up gegründet, um damit wieder zu scheitern. Ganz im Gegenteil, wir wachsen mit jeder Herausforderung.

Altbekannte Dinge erreichen urplötzlich einen völlig neuen Stellenwert. Fangen wir mal bei den Kunden an. Als Angesteller eines Unternehmens erhält man eine Kundenbestandliste oder wenigstens einen etablierten Telefonleitfaden zur Akquise. Zusätzlich hat man mit dem Unternehmensnamen sowieso schon ein gewisses Standing am Markt, das die Kontaktaufnahme erleichtert. Als neues, noch unbekanntes Unternehmen? Fehlanzeige – gerade im B2B Bereich eine ziemliche Hürde.
Umso schöner ist das Gefühl, wenn Termine vereinbart wurden und man mit seinem Ansprechpartner an einem Tisch sitzt. Jeder Besuch fühlt sich wie ein kleiner Sieg an, alleine, weil viel Erklärungsbedarf und Überzeugungskraft dahinter steckt.

Dasselbe mit Werbung – Homepage, Blog, Social Media Aktivitäten. Man kann nicht einfach mal eben neue Prospekte von der Hauptzentrale anfordern. Alles wird selber gemacht, jeder Text eigenständig verfasst, jedes Thema eigenständig erdacht. Ob das alles gut ankommt, verraten erst im Nachhinein die Klicks und Kommentare. War es ein Schuss in den Ofen oder hat man gerade das Internet gewonnen?
Aber auch hier wieder das Gute daran – falls es diese Woche nichts war, ändern wir kommende Woche einfach den Kurs. Und man muss es auch mal so sehen – nur, weil ich Werbematerialien von der Hauptstelle erhalte, muss ich diese noch lange nicht für gut befinden. Wir identifizieren uns mit jedem eigens veröffentlichten Inhalt.

Mädchen und Jungs für alles

Und da hätten wir unsere Visitenkarten. Schöne Dinger, sehen gut aus, sehr angenehme Haptik. Auf meiner steht „Head of Marketing“ und auf Jacquelines`“Head of Sales“. „Blogschreibende IT-Vertriebsmarketingsau“ würde derzeit tatsächlich besser passen, liest sich nur nicht so schmissig. Jeder hat so sein eigenes Gebiet, laut Visitenkarte jedenfalls, doch sich gerade in der Gründungsphase darauf berufen? Das haut nicht hin, hier darf – hier MUSS jeder überall mal ran. Akquise, Außenauftritt, Telefonate, Kundenbetreuung, Texte – das alles sind wir und das alles ist jeder von uns.

Im Umkehrschluss jedoch gar nicht schlecht, wie sich herausstellt. Wir bilden uns durch die neuen Herausforderungen weiter und erhalten Einblicke in vorher fremde Gebiete, das schafft Selbstvertrauen. Ein weiteres Plus – wir wissen, wovon wir reden – weil wir alles mal selber gemacht haben. So kann sich jeder in den anderen hinein versetzen. Ganz wichtig für Aufgaben, bei denen man weiß, dass man selbst jetzt nicht so die Lust drauf gehabt hätte.

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Wer macht was?

Der schnöde Mammon

Und dann war ja noch die Sache mit der Finanzierung. So ein neu gegründetes Unternehmen will ja schließlich bezahlt und ausgestattet werden. Keine Riesensprünge, etwas Einrichtung, Abdeckung der monatlichen Fixkosten mitsamt Gehältern, etwas Büromaterial, macht – eine ganze Stange Geld. Ach, kein Ding. Grundkapital wird ja bereits mitgebracht, der Businessplan liest sich ausgezeichnet (haben wir uns von mehreren Seiten bestätigen lassen) und unser Produkt erfüllt Notwendigkeiten am Markt. Wir dürften uns vor Finanzierungsangeboten kaum retten können. Abgesehen davon erstrebten wir ohnehin einen KfW geförderten Kredit. Kann nichts schief gehen.

Letztenendes hatten wir sehr viele Banktermine. Die Förderungsgeschichte war schnell vom Tisch. Solche Anträge werden ausschließlich direkt vom Kreditinstitut weitergeleitet. Jede Bank darf jedoch für sich entscheiden, ob sie dem auch nachkommt oder lieber einen eigenen Kredit vergeben will. Das erschwerte die Suche nach einer tragbaren Finanzierungslösung und so langsam gingen uns auch die Ansprechpartner aus. Dieser Blog ist jedoch nur einer der Beweise dafür, dass sich unsere Hartnäckigkeit gelohnt hat und es tatsächlich nicht schief gegangen ist.
Unsere Erfahrung: Städtische Finanzinstitute sind eher daran interessiert, Unternehmen der Kommune zu fördern, als private.

Heißt?

Das war jetzt wirklich nur ein ganz kleiner Einblick eines großen Ganzen. Schon vor unserer Gründung haben wir uns Informationen eingeholt und uns beraten lassen (wir können es nicht oft genug betonen – auch Danke nochmals an die SIHK). Wie sich Theorie in der Wirklichkeit anfühlt, das weiß man erst danach. Aber an alle Gründer und die, die es noch werden wollen, sei gesagt – es lohnt sich. Jetzt können wir selber noch keine großen Töne spucken, unsere Gründung liegt bis dato nichtmal ein Jahr zurück und wer weiß, was die Zukunft noch bringen wird.

Aber unsere Idee und unser Produkt trotzen unserem Start-Up Image. Unser Auftreten harmoniert mit unserer modernen Denkweise. Das fällt auf, wird anerkannt und „kommt an“. Das macht Mut und lässt die Gewissheit zurück, den Schritt in die richtige Richtung gewagt zu haben, denn

keine Idee wird Erfolg haben, wenn keiner von ihr weiß und sie im Keller versauert!

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Von Jungunternehmern und Visitenkarten

KIVI.one auf der „NewComer“ Veranstaltung der SIHK zu Hagen

Wir sind am gestrigen Donnerstag einer Einladung der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer nachgekommen. Dutzende neue Existenzgründer und Jungunternehmer wurden zu einer Kontaktparty eingeladen. Netzwerken ausdrücklich erlaubt! Mehr als 20 Jungunternehmen und über 30 Existenzgründer folgten dieser Einladung. Auch wir waren natürlich vor Ort und möchten über unsere Eindrücke aus der Brille eines Start-Up Unternehmens berichten.

Einen besonderen Dank möchten wir an dieser Stelle bereits Herrn Nico Becker aussprechen, der uns seit Tag 1 mit Rat und Tat zur Seite steht und stets ein offenes Ohr für uns hat.

Das who ist who der SIHK

Die Veranstaltung begann pünktlich um 18 Uhr und wurde vom stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Andreas Lux eröffnet. In einer kurzen Orientierungsphase wurden die Strukturen, Tätigkeitsfelder und internationalen Partnerniederlassungen der IHK vorgestellt. Der Eröffnung folgte eine Publikumsdiskussion. Dirk Alte, Geschäftsführer in dritter Generation der Wilhelm Alte GmbH, berichtete von seinen Erfahrungen als Unternehmer. Als Mitglied der IHK Vollversammlung setzt er sich für regionale Betriebe ein und erhielt selber bereits Unterstützung seitens der IHK.

Abgeschlossen wurde die Vorstellungsrunde von weiteren Repräsentanten und Ansprechpartnern der Kammer. Juristen, Experten und Fachbereichsleiter stellten Ihre Tätigkeitsfelder und Schwerpunkte vor. In Erfahrungsberichten schilderten sie Umstände von Jungunternehmern, zu denen sie zu Rate gezogen wurden und unterstützen konnten.

Ihr Unternehmen in einer Minute – und LOS!

Nach den ersten 45 Minuten der Veranstaltung wurde der Spieß umgedreht. Die SIHK hatte sich vorgestellt, jetzt waren die Unternehmen dran. In einem 60 sekündigen Vortrag sollten Unternehmen ihr Geschäfts- und Tätigkeitsfeld vortragen – ein Elevator Pitch. Der Grundgedanke eines solchen Pitches – einer fremden Person während einer Aufzugfahrt die essentiellen Informationen mitteilen, dass diese sich ein umfassendes Bild vom jeweiligen Unternehmen machen kann. Keine leichte, aber eine willkommene Übung. Es galt, diese Kurzvorträge bereits vor der Veranstaltung zu erarbeiten und gegenüber allen Anwesenden zu präsentieren. 18 Unternehmen wagten sich in diese unangenehme Situation – uns eingeschlossen.

Zeit zum durchatmen hatten wir kaum, wir waren direkt das zweite Jungunternehmen, das nach vorne gebeten wurde. Etwas nervös, hier und da mal auf den Spicker geguckt, dass nichts vergessen wird, auf die Betonungen achten – und schon ist eine Minute vorbei. Schneller als man denken möchte. Und dann stellt sich die Frage: War das gut? Haben alle verstanden, was wir machen? War es zu viel oder zu wenig? Das Feedback war durchweg positiv, auch wenn nachträglich Teilnehmer zu uns kamen, um sich unser Produkt nochmals erklären zu lassen. Jedoch eine gute Resonanz, so ist auch unser Pitch nicht in Stein gemeißelt und wir haben neue Ansatzpunkte, ihn hier und da nochmals zu überdenken. Ein Unternehmen mit über einem Jahr Aufbau- und Entwicklungszeit in mal eben eine einzige Minute zu packen ist auch wahrlich nicht leicht.

Unser eigener Pitch lautete übrigens wie folgt:

"Wir sind das Unternehmen KIVI.one und möchten mit unserer eigens entwickelten Plattform KIVI unseren Beitrag zur Digitalisierung des Deutschen Mittelstandes leisten. Ich denke, jeder von Ihnen kennt soziale Netzwerke wie Xing, LinkedIn oder Facebook. KIVI ist DAS Firmennetzwerk für Ihre interne und externe Kommunikation im Unternehmen!

Durch den integrierten Messenger, ähnlich wie WhatsApp, bietet KIVI Ihnen zielgerichteten und zügigen Informationsaustausch. Das schlanke Kundenmanagement verhilft Ihnen und Ihrem Vertrieb zu mehr Effizienz und erleichtert Ihre Vertriebsprozesse.

File Server und verzweifelte Suchen gehören endlich der Vergangenheit an, denn KIVIs Datenmanagement hilft Ihnen schnell und unkompliziert alles zu finden, was Sie benötigen.

Ergänzt wird das Ganze von unserem Aufgabenmanagement, welches Ihre Arbeitsprozesse optimiert.

Kurz gesagt: Egal ob vom Büro, von unterwegs oder vom Homeoffice aus - KIVI ist der perfekte Begleiter für Ihren Arbeitsalltag! Mit allen Vorzügen in einer Plattform vereint"

An dieser Stelle sind Sie natürlich herzlich eingeladen, Ihre eigene Meinung dazu in den Kommentaren zu posten. Wir freuen uns über jegliche konstruktive Kritik.

 Die Visitenkartenparty

Dem offiziellen Teil der Veranstaltung folgte dann der Austausch der jungen Unternehmen untereinander. In sehr entspannter Atmosphäre mit kleinen Erfrischungen lernte man sich näher kennen, berichtete von seinen bisherigen Erfahrungen und erweiterte sein Netzwerk. Jedes Unternehmen durfte sich an aufgestellten Pinnwänden mit einer Kurzvorstellung präsentieren und etwas über sich berichten. So war es jedem Teilnehmer auch nachträglich noch möglich, sich weiter über die anderen Unternehmen zu informieren. Durch die Elevator Pitches konnte man im Vorfeld bereits von sich deckenden Interessen und Geschäftsfeldern erfahren. So fiel der Gesprächseinstieg natürlich leicht.

Wir nutzten den Anlass ebenfalls dazu, weiteren Kontakt zu den SIHK Repräsentanten zu suchen. Aufgestellte Rundtische luden zu kleinen Gesprächs- und Diskussionsrunden ein. Nicht selten wurde aus der Frage „Was macht ihr nochmal?“ die Aussage „Kann ich bitte mal eine Vistienkarte von euch haben?“.

Unser persönliches Fazit

Wir als noch sehr junges Start-Up können die Teilnahme an Veranstaltungen dieser Art bedingungslos empfehlen. Egal ob bereits einige Jahre am Markt oder noch unerfahren, für jeden ist etwas dabei. Die Einführung bietet einen guten Überblick über die Struktur der IHK und zeigt Handlungs- und Berührungspunkte für Unternehmen auf. Der persönliche Austausch mit anderen Unternehmern und gleichzeitig potenziellen Kunden und Partnern ist durch nichts zu ersetzen. Wir selber haben ausnahmslos sehr gute Erfahrungen mit der SIHK gemacht und können jungen Gründern den Kontakt nur empfehlen.

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Aller guten Dinge sind drei

Unser Head of Marketing Marco Radeck

Mit dem heutigen Blogbeitrag wollen wir unsere Vorstellung des KIVI.one Gründerteams abschließen. Über Daniel und Jacqueline hatten wir bereits berichtet und getreu dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ bin ich heute an der Reihe. Ich heiße Marco Radeck, komme aus Gelsenkirchen und bin für unser Marketing und unseren Blog verantwortlich.

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Marco Radeck

Aus der Stadt der tausend Feuer

Und wenn man schon aus Gelsenkirchen kommt, dann geht man auch gefälligst auf das Schalker Gymnasium. Und wenn da schon alles stimmt, dann macht man sein Abi natürlich auch 2004 (Das war es jetzt aber auch schon mit den Anspielungen). Dem Abitur folgte eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Aber den ganzen Tag in einer Filiale verbringen, das wollte ich nicht – und so wechselte ich nach meiner Prüfung in das Versicherungsgewerbe. Eine harte Phase. Gerade 21, noch grün hinter den Ohren, ins kalte Wasser geworfen, Klinken putzen, Termine vereinbaren, Absagen erhalten. Doch ich durfte hier nicht nur Lehrgeld bezahlen, sondern ebenso Jacqueline kennenlernen – mittlerweile kennt man sich ganz gut.

Ich machte in der Folge von meiner allgemeinen Hochschulreife Gebrauch und schrieb mich an der Ruhr-Universität in Bochum ein. Dort studierte ich SEPM (Sales Engineering and Product Management) und freute mich als frischgebackener Vertriebsingenieur auf die vielen, vielen Jobangebote – die leider alle ausblieben. Glücklicherweise verhalf mir Vitamin B dabei, bei einem befreundeten Unternehmen im Bereich des Eventmanagements für eine Weile unterzukommen (Danke an dieser Stelle auch für den weiteren Support!). Mit meinem Studium in der Tasche erhielt ich danach eine Position als Outside Sales Executive für einen kanadischen Elektronikdistributor und blieb dort, bis Jacqueline mich eines Tages auf ein innovatives IT Produkt aufmerksam machte.

Im Zuge dieser Vorstellung lernte ich Daniel näher kennen. Sein Produkt war für mich der erste Berührungspunkt im Bereich kollaborativer Enterprise Software. Die Funktionen waren für mich eingängig und sinnvoll, zumal ich diese bereits aus der privaten Nutzung sozialer Netzwerke kannte. Gleichzeitig war ich verwundert, dass sämtliche Unternehmen, in denen ich tätig war, ein derartig innovatives Tool nicht verwendeten. Mich hat das Ganze sofort begeistert. So schnell, so einfach, so eingängig, so… – so „heute“ halt. Keine Frage, ich wollte mit im Team sein. Und somit war ich der Dritte im Bunde.

Digitale Ambitionen seit den Kinderschuhen

Meine Begeisterung für digitale Technik, Medien und Produkte kommt nicht von ungefähr. Ich bin begeisterter Videogamer – und das, seit ich fünf Jahre alt bin. Ich hatte zwischen den Jahren 2004 bis 2013 eine recht aktive eSport Zeit. So richtig mit in fremde Länder reisen und gegen andere Nationen spielen und hier und da mal Preisgelder erhalten (schöne Grüße an meine Clanmember an dieser Stelle). Und falls Ihnen der Begriff „eSport“ in einer Zeit noch nichts sagt, in der bereits Fußballvereine wie der FC Schalke 04Vfl Wolfsburg oder FC Valencia eigene Teams haben, dann brauch ich hier wohl nicht erwähnen, wie schwierig die Akzeptanz und Anerkennung noch vor zehn Jahren ausgesehen hat. Für mich war klar, das wird – das IST eine Riesensache. Mittlerweile hat man im Jahr 2015 eine Gesamtzahl von mehr als 250 Millionen Zuschauern bei Turnieren erreicht, Tendenz steigend.

Und ebenso, wie die Digitalisierung im Unterhaltungssektor Einzug gehalten hat, so wird sie ebenfalls in der Industrie und in Unternehmen Einzug halten. Und genauso, wie vor 10 Jahren keiner recht glauben wollte, dass sich mein Hobby mal durchsetzen wird, so werden sich auch digitalisierte Unternehmen durchsetzen.

Stellt sich nur die Frage: Spielen Sie mit?

digital.einfach.erfolgreich

KIVI.one auf der Connexpo tools in Berlin

Vom 15. bis zum 16. Juni 2016 öffnete die Messe tools in Berlin ihre Pforten. Aussteller und Keynote Speaker informierten 2 Tage lang über Trends, Maßnahmen, aktuelle Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Digitalisierung. Wir waren ebenfalls vor Ort und besuchten Aussteller und Partner.

KIVI.one Fevestraße 52 58285 Gevelsberg
Die Connexpo tools 2016 in Berlin

Wenn Termine Termine jagen

Unser Zeitplan war eng gestrickt, schließlich wollten gerade wir als junges Unternehmen so viel Input wie nur möglich mitnehmen. Eröffnet wurde die Messe vom Präsidenten des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft (BVMW) Mario Ohoven, gefolgt von weiteren Keynote Speakern auf der tools Hauptbühne. Der Einführung folgten Workshops in insgesamt drei Seminarräumen. Hersteller digitaler Businesstools präsentierten im 30 Minutentakt ihre Kunden-, Team- und Managementlösungen. Auf der Messefläche luden insgesamt 46 Aussteller zu persönlichen Gesprächen und ausführlichen Produktpräsentationen ein. Ganz schön viel für die beiden Tage.

 

Wir fokussierten uns daher aufs Netzwerken. Analog. Einfach. Erfolgreich. Unser Start-Up Image stellte keinerlei Hürde für interessante Gespräche und potenzielle Anbahnungen dar. Uns wurde sehr viel Interesse entgegengebracht und nicht selten verging beim Austausch mehr als eine Stunde.

Gerne wieder

Unseren ersten Ausflug als Unternehmen auf einer fachspezifischen Messe stufen wir zweifelsohne als erfolgreich ein. Wir freuen uns bereits jetzt auf das kommende Jahr – dann vielleicht als Ansprechpartner auf der anderen Seite des Messestandes.

KIVI.one Feverstraße 52 58285 Gevelsberg
Daniel und Jacqueline

Einen besonderen Dank an dieser Stelle an den Monsum Sales Manager Benjamin Häfner. Der Monsum Blog liefert wertvolle Informationen rund um das Thema Payment Solutions. Besonders möchten wir Ihnen den Beitrag ans Herz legen, wie aus Fastbill Automatic Monsum entstand.